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Mein Name ist Karl-Eberhard Modrow.

 

 

 


 

Ich bin am 25.02.1901 in Garsten ( heute Gargzdai / Litauen ) der Nähe des ehemaligen Memels ( heute Klaipeda ), als 4. und letztes Kind und 3. Sohn von meiner Mutter Sophie-Louise geb. von Aschenbach geboren worden. Mein Vater, Karl August Modrow, war Offizier im Rang eines Obersts der Artillerie, bei der Kaiserlichen Armee.

Dieses ist meine Geschichte.

Dieses ist eine wahre Geschichte.

Da ich weiss, dass meine Zeit, auf dieser schönen Erde, auch mal zu Ende gehen kann, habe ich mich entschlossen, die Welt von ihrem Irrglauben zu befreien. Die BMW R 71 ist nicht in
München entwickelt worden. Denn die Wahrheit ist: die BMW R 71 ist eine mässige Kopie der Chang Jiang! Ich muss es wissen - denn ich habe die Blaupause aus China nach Deutschland
gebracht.... Und ich weiss, Sie werden es mir sicherlich auch nicht glauben, deshalb schreibe ich es hier jetzt auf.


Hier ist mein Bericht:


Zuerst noch einige Hintergründe. Aufgrund der Beruflichen Tätigkeit meines Herrn Vaters, als Attache` beim russischen Zaren Nikolaus II, die er im Hebst des Jahres 1903 aufnahm, verbrachte
ich meine Kindheit in Moskauer Diplomatenviertel. Hier lernte ich neben meiner Muttersprache Deutsch, selbstverständlich Französisch und ein wenig Russisch. Die Aufgabe meines Vaters war,
die russische Artillerie zu modernisieren und auf einen ( bevorstehenden ) Konflikt mit Japan vorzubereiten. Die beiden Länder hatten Differenzen im Zusammenhang mit dem Gebiet der Mandschurei.
Bei dem dann ausgefochtenem Krieg, war mein Vater als Beobachter des Deutschen Kaisers mit dabei und verliebte sich nach eigenen Angaben  unsterblich in China. So kam es denn, dass
unsere Familie, ausser meinem ältesten Bruder Robert, der ein Schweizer Internat besuchte, nach Beendigung des Krieges, zum Frühjahr 1906, nach China umzog. Mein Vater arbeitete in der deutschen
Botschaft, in Peking. Ich lernte Mandarin und hatte weiterhin eine unbeschwerte Kindheit. Wir hatten sogar Zugang zur Verbotenen Stadt und Kaiser Guangxu wurde mir ein lieber Onkel. Der
zukünftige Kaiser Pu Yi war wie ein kleiner Bruder für uns.... So ging die glückliche Zeit ins Land.

Mein Vater quittierte 1912, im Zuge der allgemeinen weltlichen Veränderungen, den Armeedienst und arbeitete fortan in einer grossen Fahrzeug-Manufaktur, vor den Toren Pekings, als Ingenieur
im Maschinenbau. Nach meinem Abitur, auf der internationalen Schule Peking und einem abgeschlossenem Studium des Maschinenwesens auf der Beida, der Pekinger Universität, das mich aber
auch kurzzeitig zum Zwischenstudium, nach Paris, auf die Sorbonne, als auch zur Berliner Humboldt Universität brachte, kam ich 1924, auf Wunsch meines Vaters, wieder nach China. Er brachte
mich in die Firma mit ein, für welche er jetzt schon seit 12 Jahren arbeitete: NANCHANG AIRCRAFT.

Hier kam ich, es war mehr Zufall, denn Eignung, in die Entwicklungsabteilung. Es war sehr interessant, da es ja eine Zeit des Aufbruchs war. Der Mensch entwickelte Maschinen, mit denen er
fliegen konnte, frei wie ein Vogel. Automobile, so gross und stark, das kein Ochsenkarren jemals auch soviel bewegen konnte. Und Motorkrafträder ! Phantastische Maschinen - schnell wie der
Wind, wunderschön anzusehen und von einer, schon damals legendären Zuverlässigkeit... Der Traum eines jeden jungen Mannes und so auch meiner. Da ich leider als junger Ingenieur noch nicht
allzu viel Geld verdiente, war sie allerdings ( noch ) nicht erschwinglich für mich. So gingen die Jahre ins Land. Ich lernte meine Frau Qiu Zhi Bu De kennen (das heisst auf deutsch: "ein Geschenk des Himmels" - wenn sie mich ärgert allerdings, kann man das auch anders betonen und heraus kommt: "ein gefundenes fressen sein", und dann ärgert sie sich immer - he he), arbeitete an vielen
Projekten mit, wie z.B. Entwicklung der hydraulischen Teleskopgabel, die Fliehkraftzündverstellung, die, auf dem Kurbelwellenzapfen aufgesetzte, 12V Lichtmaschine, der elektrische Motorradanlasser,
und vieles mehr. Im Jahr 1927 habe ich mir dann mein erstes Chang Jiang genanntes Motorrad bar kaufen können. Eine 2 Zylinder Boxer Solomaschine, mit 748ccm Hubraum und stehenden Ventilen.
Dieses gute Stück war ein Prototyp und unter anderem mit den von mir mitentwickelten Dingen ausgerüstet. Der Hauptverantwortliche bei diesem Projekt war ein 32 jähriger "Bauernsohn", wie er
sich immer nannte, aus Shaoshan, aus der Provinz Hunan, mein Freund Chung Zemin. Ich kannte ihn schon von meinem Studium her, da er als Gastdozent dort so ab und an Vorlesungen hielt. Es war
immer recht unterhaltsam, wenn er von zu Hause, aus seinem Dorf, erzählte. Von diesem jungen Störenfried Mao Zedong z.B., der ein kommunistisches China plante, sich aber zu diesem Zeitpunkt
mehr mit parteiinternen Machtkämpfen aufgehalten hatte. Wie sich später ja rausstellte, hatte er aber Erfolg gehabt....

Die Arbeit ging weiter; wir entwarfen Pläne für Luftkissenboote, Helikopter, Dieseldirekteinspritzung, Benzinherstellung aus Meerwasser, etc, etc, ... Die Forschungen hierzu waren schon kurz
vor der Vollendung, da kamen im Jahre 1931 die Bürgerkriegswirren, auch mit der Gründung der Jiangxi-Sowjetrepublik, immer näher. Ich beschloss mit meiner Frau, dass wir unsere Zelte hier abbrechen
und nach Europa übersiedeln. Unsere Wahl fiel auf München. Meine Mutter stammte ursprünglich von hier und der Rest meiner Familie war nach dem Tod meines Vaters 1928, auch dort hin gezogen.
Mein ältester Bruder ist nach Abitur und Studium, in der Schweiz geblieben und hatte sogar die Schweizer Staatsangehörigkeit angenommen. Was sich auch noch als sehr gut für uns alle erweisen
sollte, um die Wirren der 2. Weltkrieges überstehen zu können.

Mein Freund und Kollege Chung Zemin, den ich mit zum Weggang bewegen wollte, was er leider ablehnte, überreichte mir zum Abschied drei grosse Aktenmappen. Hier drin waren die Blaupausen
des Motorrades, das ich so gerne fuhr. Plus einem Entwurf mit Beiwagen, eines Getriebes mit Rückwärtsgang und seinem neuestem Projekt, von dem ich bis dato noch nichts wusste: einem 750ccm
OHV Motorrad mit Rückwärtsgang und angetriebenen Seitenwagen.....

In München angekommen lenzte ich zuerst ein wenig herum, denn die Lust, in einem "neuen" Kulturkreis, gleich wieder ran ans Arbeiten zu gehen, war nicht da. Zumal meine Frau ihr ersten Kind
erwartete. Da unsere Ersparnisse noch etwas reichten, war es interessant anzusehen, wie auf den Strassen Politik gemacht wurde. War es wirklich gut, nach Deutschland zu gehen? Zwei Jahre
gingen so vorbei, die braunen Spinner kamen in Berlin, an die Macht und ich wollte eigentlich schon weg, aber mit meinem kleinen Kind ließ ich es lieber sein. Ich wollte nicht, dass es so wurzellos
wird wie ich es geworden war. Der Sparstrumpf schmolz langsam und ich war auch wieder bereit was zu leisten....

In einem Strassenkaffee traf ich einen Herrn Franz Josef Popp. Wir unterhielten uns über dieses und jenes, so auch über den Beruf. Als ich sagte, ich sein Maschinenbauingenieur, hätte in der
Fahrzeugentwicklung gearbeitet und wäre im Moment frei, hatte ich auch schon mein Vorstellungsgespräch hinter mir. Und wenn es mir passen tät, dann könnte ich morgen früh ja gleich vorbei
kommen. Bei den Bayrischen Motoren Werken, Lerchenauer Straße, so um 08:00 Uhr. Ich solle dann dem Pförtner sagen, ich hätte einen Termin mit Herrn Popp und der Rest wird seinen Gang gehen.

So war ich dann am Morgen da. Es war schon recht ungewohnt, wieder so zur Arbeit zu gehen, aber schön war es doch auch. Als ich dann beim Pförtner ansagte, dass ich zu Herrn Popp wollte,
sagte der: " Ah, zuam G´scheftsfihra woll´n se. Da geh´ns oamoal doa...!" Uii, der Herr, mit dem ich so locker, im Cafe´ geplaudert hatte, ist der Geschäftsführer vom Konzern. Es ist doch immer
wieder erfrischend zu sehen, dass solche Menschen auch Menschen sind. Wir wurden uns sehr schnell über die Vertragsinhalte einig. Ich wurde stellvertretender Direktor der aufgestockten Abteilung zur Flugzeug Sternmotoren Produktion. Es war eine sehr schöne und herausfordernde Aufgabe und ein Jahr später, 1934 liefen die ersten BMW Sternmotoren in Serie, vom Band. Zwei Jahre später
ließ ich mich in die Motorradabteilung versetzen. Hier hing ja doch mein Herz. Ich zog meine Aufzeichnungen, die ich aus China mitgebracht hatte, als Trumpf, aus dem Ärmel! So etwas hatte man
bis Dato hier noch nicht gesehen. Ich stellte eine perfekte Produktionsanlage aus dem Nichts auf die Beine: eine Produktionsstrasse für den Rahmen und das Fahrwerk, eine für den 750er SV Motor,
die Fliehkraftzündverstellung durfte allerdings als "nichtarisch" nicht verwendet werden ( versteh` einer die Nazis) ebenso wenig die Lima / Zündung ( hier musste das 6V Gleichstrom Anlage mit Magnet -
Zündung, aus deutscher Produktion genommen werden ) und eine weitere für den OHV Motor, dessen Pläne ich bekommen hatte. Dieser allerdings mit nur 500ccm Hubraum. Die Getriebe sollten nach
Vorgabe der Gauregierung ohne Rückwärtsgang sein. Die Aussage des Herren vom Amt für Fahrzeugentwicklung im Reich war ja auch nationalsozialistisch-logisch: der deutsche Volksgenosse fährt
nur Vorwärts! Na denn... . So, nun noch die Motoren und Rahmen zusammen gehängt und ab 1938 glaub ich war es, ging die offizielle Produktion der R71 und der R51 los...

mit frdl. Grüssen

 

 

 


 
 

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